8. August 2017

Aktionen zur Märtyrergedenkwoche der indischen Revolution

Über 15.000 Gefallene, Märtyrer der neudemokratischen Revolution, hat der Volkskrieg in Indien bereits gefordert. Sie gaben ihre kostbaren Leben für die edelste Sache, für die ein Mensch sein Leben geben kann: für die Befreiung des Volkes von der Ausbeutung und Unterdrückung durch den Imperialismus und für eine goldene Zukunft im Kommunismus. Wir folgten dem Aufruf der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch) zur Feier der Märtyrergedenkwoche. Dabei machten wir im proletarischen Viertel Berlin-Neukölln neben angebrachten Tapeten, Wandzeitungen und Tags mehrere unangemeldete Kurzkundgebungen, bei denen Reden verlesen und mehrere hundert Flugblätter verteilt wurden. So wurde der medial verschwiegene Kampf der indischen Kommunisten in unserem Viertel popularisiert und zu den Massen gebracht.

Ruhm und Ehre den Gefallenen!
Vorwärts in der neudemokratischen Revolution!
Sieg dem Volkskrieg!


Nachfolgend das verteilte Flugblatt:


ES LEBE DER GERECHTE KAMPF DES INDISCHEN VOLKES! 
DIE MÄRTYRER SIND UNSTERBLICH!

Was ist in Indien los?


Die bürgerlichen Medien stellen Indien gemeinhin als „Größte Demokratie der Welt hin“. Das ist eine dreiste Lüge. Im Dienst fremder Mächte gibt es in Indien eine Klasse von reichen Kompradoren, welche das Volk und die unschätzbaren natürlichen Reichtümer Indiens bis aufs Blut auspressen. Vor allem die indigenen Völker des Landes – die Adivasi – werden wegen der reichen Rohstoffvorkommen in den Stammesgebieten aus ihrer Heimat vertrieben, vergewaltigt und ermordet. Indien war nie und ist nicht selbstbestimmt und frei. Indien ist ein abhängiges Land, an dessen Spitze die gewissenlosesten Bestien sitzen, die man sich vorstellen kann, um es im Dienst der westlichen Imperialisten auszubeuten. Konkret der seit 2014 im Amt sitzende Hindufaschist Narenda Modi, dessen Amtsantritt vor allem auch die Unterdrückung der sogenannten „Kastenlosen“ (laut einer strengen und reaktionären Auslegung des Hinduismus Menschen von geringerem Wert) und der nicht hinduistischen Religionen des Landes, zum Beispiel der zahlreichen Muslime, verschärfte.

Doch das indische Volk lässt diese Verbrechen nicht ungestraft mit sich machen. Wo es Ausbeutung und Terror gibt, da gibt es auch immer Widerstand. Das wichtigste Datum und der Funke, der den Flächenbrand entzündete, war der Naxalbariaufstand im Mai 1967. Unter Führung des Kommunisten Charu Mazumdar griffen die Bauern und Landarbeiter zu den Waffen. Sie befreiten rund 300 Dörfer und kontrollierten im März 1969 ein Gebiet von ca. 500 bis 700 km². Das ausschlaggebende und wegweisende an dieser heldenhaften Erhebung: Von nun an kämpfte das indische Volk nicht mehr um Tagesforderungen, gegen einzelne Ungerechtigkeiten oder um Land.

Nein, unter Führung der Kommunisten kämpft es von damals an bis zum heutigen Tage um die Macht. Eine Tatsache, die die Völkermörder und Faschisten an ihren festlich gedeckten Tischen schwitzen lässt.

Aus dem revolutionären Geist des Naxalbariaufstandes schmiedeten die indischen Kommunisten im Laufe der Jahre eine landesweit beispiellose kommunistische Partei: die KPI (Maoistisch). Diese Partei führt heute einen militärisch hochintensiven, opferreichen und heldenhaften Krieg gegen den alten, vermoderten indischen Staat um die demokratischen Rechte des Volkes. Denn die Genossen wissen: Freiheit erbettelt man nicht, Freiheit erkämpft man!

‚Operation Green Hunt‘: Offener Terror gegen das indische Volk!

Seit 2009 läuft eine unglaublich brutale Militäroperation gegen das indische Volk, welche sich nun in der dritten Phase befindet: Die „Operation Green Hunt“. Vorgeblich ausschließlich gegen die maoistische Guerilla gerichtet, bedeutet "Green Hunt" in der Realität Krieg und Terror gegen das indische Volk. Zehntausende politische Gefangene sitzen in den indischen Knästen. Zum Teil sind sie wirklich Maoisten und Militante, zum Teil aber auch bloß Demokraten oder kritische Intellektuelle. Vergewaltigung wird durch die Kräfte des indischen Staates als abartiges Mittel des Krieges nicht nur gegen die Frauen der Guerilla, sondern gegen die anwachsende kämpferische Frauenbewegung insgesamt genutzt und ist sowohl in den Knästen als auch in den Dörfern an der Tagesordnung. Immer wieder werden auch Hinrichtungen an Dorfbewohnern und demokratischen Aktivisten begangen und diese anschließend als Gefechte mit der Guerilla inszeniert, sogenannte "Fake Encounters".

Für das Jahr 2017 hat sich der indische Staat nun vorgenommen die Angriffe auf die Revolution noch zu verstärken. Das Massaker von Malkangiri vom letzten Jahr, bei dem 30 Genossen ums Leben kamen, ist ein guter Vorgeschmack auf das, was dieses Jahr an Terror und Brutalität auf das indische Volk zukommen soll.

Doch die KPI (Maoistisch) hat keine Angst vor dem Feind. In ihrer Erklärung zur Woche der Märtyrer erklären sie, dass sich ihr Vertrauen, die feindliche Offensive zu bekämpfen, erhöht hat.

„Der Klassenkampf verstärkt sich. Es gibt eine Verbesserung der bewaffneten Vergeltung unserer PLGA (Volksbefreiungs-Guerillaarmee)-Kräfte gegen die feindlichen Kräfte. Die Massenbasis verstärkt sich. Der Widerstand der Menschen wächst allmählich gegen die Angriffe des Feindes. Die Menschen leisten Widerstand, wenn die Polizei die Aktivisten der Partei und der Organisation illegal verhaftet, wenn die Polizeikräfte unsere Parteiführer und Menschen in einer barbarischen Weise töten. Sie vergelten auch, wenn es Massenvergewaltigungen an Frauen gibt und wenn sie getötet werden, nachdem sie vergewaltigt wurden. Wenn die Polizei wahllos auf die Parteiführer, die PLGA-Einheiten und die Menschen schießt, sich unmenschlich mit den Leichen verhält und sie zu den Polizeistationen mitnehmen, umzingeln die Leute die Polizeistationen. Sie kämpfen mit den Beamten, bekommen die Leichen der Märtyrer zurück und erweisen ihnen die letzte Ehre.“

Das zeigt nochmal eines deutlich: Das indische Volk und die KPI (Maoistisch) sind eine verschmolzene Einheit auf dem gemeinsamen Weg zur Befreiung.

Die Woche der Märtyrer:

Die KPI (Maoistisch) schreibt: „Der 28. Juli ist der Tag des Märtyrertums des Genossen Charu Mazumdar und ist der Tag, an dem Tausenden von Volkshelden gedacht wird. Das Zentralkomitee der Partei gibt den Aufruf, die Woche der Märtyrer vom 28. Juli bis 3. August in Erinnerung an die Märtyrer im vergangenen Jahr und die Märtyrer in den vergangenen fünf Jahrzehnten, am Vorabend des fünfzigsten Jubiläums von Naxalbari, zu feiern.“

Dem kommen wir als junge Revolutionäre in Deutschland selbstverständlich nach. Der Volkskrieg in Indien ist eine der wichtigsten Kampffronten der Volksmassen weltweit gegen den Imperialismus. Wir sind inspiriert und tief beeindruckt von dem Willen des indischen Volkes nach Freiheit, der mit dem richtigen Grad der Organisiertheit und dem klaren und kompromisslosen Griff zur Waffe unbesiegbar und nicht zu brechen ist. Die kommunistische Partei Indiens (Maoistisch) ist ein leuchtendes Beispiel für proletarische Führung und Dienst am Volke. Es ist unsere heilige Pflicht die Genossen moralisch zu unterstützen, wo es nur geht!

Ihre Märtyrer sind die Unseren. Uns vereint der gemeinsame Kampf gegen den weltweiten Imperialismus. Wir sind auf der Straße, um den mittlerweile über 15.000 Gefallenen zu gedenken, die die indische Reaktion ermordet hat, indem wir ihren Kampf und ihr Opfer in unsere Viertel tragen, während die BRD und ihre Medien ihn systematisch verschweigen.

Ruhm und Ehre den Gefallenen!

Es lebe die KPI (Maoistisch)!

Es lebe der Volkskrieg in Indien!